Kultur, Freizeit, Sport

Freizeit und Erholung sind für alle Menschen wichtig. In der Freizeit können Aktivitäten selbstbestimmt ausgeübt werden. Hier ist es möglich, neue Kraft für Schule und Beruf, Erziehung und Hausarbeit zu tanken. Die Familie übernimmt wichtige Aufgaben bei der Freizeitgestaltung. Umgekehrt profitiert auch das Familienleben von gemeinsamen Freizeitaktivitäten.
 

Freizeit wird vor allem in der Familie verbracht, nicht nur gemeinsam mit anderen Familienmitgliedern, sondern auch einfach nur in deren Anwesenheit. Gemeinsame Freizeitaktivitäten sind jedoch besonders geeignet, die einzelnen Familienmitglieder, von denen die meisten ihre Zeit auch außerhalb der Familie (Kindergarten, Schule, Beruf) verbringen, zusammen kommen zu lassen.

Gemeinsame Aktivitäten fördern Familienkultur
Solche gemeinsamen Aktivitäten ermöglichen auch die Entwicklung und Pflege einer „Familienkultur“, d.h. heißt einer für jede Familie typischen und einzigartigen Art und Weise, miteinander umzugehen, auf die Umwelt zuzugehen und Erfahrungen zu verarbeiten. Eine solche Familienkultur stärkt wiederum den sozialen Zusammenhalt der Familie.

 

Kulturangebote für Familien

Zugang für alle ist wichtig
Familien vermitteln nicht nur kulturelle Kompetenzen, sondern auch den Zugang zu und den Umgang mit kulturellen Angeboten. Hier werden die Grundlagen für kulturelle Bildung und Teilhabe gelegt. Für die Freizeitgestaltung spielt die Nutzung solcher kulturellen Angebote eine wichtige Rolle. Hierzu gehören nicht nur Theater, Opern und Museen, sondern auch Bibliotheken, Musikschulen und Stadtteilfeste.

Es ist wichtig, dass für alle Bevölkerungsgruppen ein Zugang zu den unterschiedlichsten Angeboten im Kulturbereich möglich ist. Ein Ansatzpunkt hierfür ist z.B. das musikpädagogische Projekt „Jedem Kind ein Instrument.“ Das Land Nordrhein-Westfalen und die Kulturstiftung des Bundes entwickeln mit diesem Projekt eine in der Musikschule Bochum und der Zukunftsstiftung Bildung entstandene Idee weiter und baut sie mit Unterstützung der Kommunen zu einem flächendeckenden Angebot für alle Grundschülerinnen und -schüler im Ruhrgebiet aus.

Angebote zur Vermittlung kultureller Kompetenzen
Auch für die Vermittlung und Förderung von Kompetenzen, die eine aktive Teilhabe am kulturellen Geschehen ermöglichen, wie etwa Lesefähigkeit oder musische Kompetenzen, ist kommunales Engagement notwendig. Dafür werden gezielte und insbesondere niedrigschwellige Angebote für Kinder, Jugendliche und Eltern benötigt.

Ein Beispiel dafür ist das Projekt "Lesen verbindet Generationen", das von der Stiftung Lesen und dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration getragen wird. Hier werden Kultur und das Ziel, dass Generationen miteinander ins Gespräch kommen, eng miteinander verflochten.

Literatur und Geschichten sind ideale Medien für den Dialog zwischen Jung und Alt. Denn Bücher speichern Erfahrungen und Werte, verleihen den Anliegen der Menschen unterschiedlicher Altersstufen Ausdruck und bieten die Möglichkeit, generationenübergreifend ins Gespräch zu kommen.

Dazu sollen Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Seniorinnen und Senioren angeregt werden. In einem eintägigen Vorlese-Seminar werden die ehrenamtlichen Vorlesepaten in praxisorientierter Weise auf ihre Tätigkeit vorbereitet.

 

Lesen verbindet Generationen

Kontakt
Wer Interesse hat, sich als Vorlesepate oder als regionaler Kooperationspartner innerhalb des Projektes "Lesen verbindet Generationen" zu engagieren, kann sich bei der Stiftung Lesen, Stichwort: Lesen verbindet Generationen melden.

Stiftung Lesen
Römerwall 40
55131 Mainz
Fax: 06131 / 288 90-49
http://www.stiftunglesen.de

Termine und Kooperationspartner
Auf der Internetseite der Stiftung Lesen finden Sie die Übersicht über bereits fixierte Schulungstermine für Vorlesepatinnen und -paten sowie die Liste der regionalen Kooperationspartner.

 

Freizeitangebote vor Ort

Familien sind in ihrer Mobilität in besonderem Maße eingeschränkt. Sie brauchen deshalb Freizeitangebote im Wohnumfeld, die für alle Familienmitglieder attraktiv sind. Auch für Kinder und Jugendliche sind wohnortnahe Freizeitangebote unerlässlich. Lange Wege bedeuten sowohl für sie als auch für ihre Eltern zusätzliche Aufwendungen, Kosten und möglicherweise auch Gefahren oder sie führen gar dazu, dass entsprechende Angebote überhaupt nicht in Anspruch genommen werden.

 

Familiensport als Herausforderung

Breitensport hat einen hohen Erlebnischarakter und gilt in besonderem Maße als gesundheitsfördernd. Darüber hinaus kann er soziale Kontakte fördern und hierdurch dem Einzelnen Halt geben. Er ermöglicht Verbindungen zwischen sozialen Schichten und zwischen ethnischen Gruppen. Für Kinder ist Vereinssport eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen.


Familiensport fördert den Zusammenhalt
Für Familien sind gemeinsame Sportaktivitäten darüber hinaus auch positiv für die Beziehungen zwischen den Generationen und für den Zusammenhalt und die Kommunikation in der Familie. Voraussetzung hierfür sind jedoch Sportangebote, die tatsächlich die ganze Familie einbeziehen. Erst allmählich setzt sich in den Vereinen eine stärker familienorientierte Angebotsgestaltung durch. Durch vernetzende Initiativen können solche Entwicklungen koordiniert und gefördert werden.

 

Ansatzpunkte für Kommunen

Eine Förderung von Kultur, Freizeit und Sport in den Kommunen ist grundsätzlich als Förderung von Wohlbefinden und Lebensqualität zu verstehen. Kommunale Politik sollte dabei in besonderer Weise die Lebensqualität für Familien im Blick haben. Ansatzpunkt einer familienorientierten Kultur- und Freizeitpolitik sind z.B.

  • "Familienpässe" für Ermäßigungen bei öffentlichen und kommerziellen Veranstaltungen
  • Förderung von „Familienfreizeit-Events“, an denen alle Familienmitglieder beteiligt sein können
  • Förderung von kommunalen Musik- und Kunstschulen
  • Familienfreundliche Gestaltung von Freizeitangeboten
  • Förderung von Sportstätten und Sportvereinen
  • Unterstützung einer Verankerung des Familiensports in den Vereinen
  • Familienorientierte Vernetzung zwischen den lokalen Sport- und Freizeiteinrichtungen