Die Wohnung und das Wohnumfeld ermöglichen die Erfüllung elementarer menschlicher Bedürfnisse nach Schutz, Sicherheit und Verortung, aber auch nach Gestaltung und Aktivität. Für Familien ist es ganz entscheidend, dass die Wohnbedingungen für das Zusammenleben der Generationen, für die Aktivitäts- und Entwicklungsbedürfnisse der Kinder und auch für den Aufbau und die Aufrechterhaltung nachbarschaftlicher Beziehungsnetze geeignet sind.
Beengte Wohnverhältnisse beeinflussen oft das Familienklima und die Entfaltungsmöglichkeiten von Kindern. Wohnungen sollten daher nicht nur auf die Familiengröße zugeschnitten sein, sondern auch entsprechend der sich ändernden Bedarfe flexibel nutzbar und vor allem finanziell erschwinglich sein.
Das Wohnumfeld gibt in sozialer Hinsicht Kontakt- und Unterstützungsmöglichkeiten für Eltern und Kinder vor. In räumlicher Hinsicht bietet es Bewegungs- und Aktivitätsmöglichkeiten, Freizeit- und Erholungschancen und nicht zuletzt Infrastrukturangebote, die für die Gestaltung und Bewältigung des Familienalltags enorm wichtig sind.
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Die Förderung familiengerechter Wohn- und Wohnumfeldbedingungen in Kommunen verdeutlicht besonders gut den Querschnittscharakter von Familienpolitik, da sie in aller Regel mehrere Akteurinnen und Akteure betrifft. In jedem Fall gibt es hier eine ganze Reihe von Ansatzpunkten für kommunales Handeln.
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Wichtige Kriterien für die Schaffung familiengerechten Wohnraums können sein:
- Schaffung von Kommunikations- und von Rückzugsmöglichkeiten für alle Familienmitglieder
- Ermöglichung des Lebens in verschiedenen Familienphasen durch flexible Nutzungsmöglichkeiten
- Ermöglichung der Gemeinschaft mit anderen Familien und Kindern
- Spiel-, Freizeit- und Bewegungsflächen im Wohnumfeld
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Hierfür bieten sich unterschiedliche Vorgehensweisen und Ansatzpunkte an:
- Förderung des Wohnungseigentums von Familien durch die Vergabe von Erbpachtgrundstücken, durch familienfreundliche Baulandvergabe, durch finanzielle Unterstützung (Darlehen, Baukostenzuschüsse, Stundung von Erschließungskosten etc.) und entsprechende Bau- und Wohnumfeldplanung
- Gestaltung einer familienfreundlichen Wohnumwelt im Rahmen von Stadtentwicklungsplanung, Verkehrsplanung oder auch bei den Vorgaben zu Maßnahmen des sozialen Wohnungsbaus
- Berücksichtigung der Wohnbedürfnisse von Familien durch die Einbeziehung von Mehr-Generationen-Wohnen und nachbarschaftsfördernden Strukturen.
- Hilfestellungen bei der Suche nach familiengerechtem Wohnraum durch das Angebot einer kommunalen Wohnungsberatung und -vermittlung.
- Beteiligung von Familien an Bau-, Verkehrs- und Stadtentwicklungsplanung
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familie-in-nrw.de bereitet laufend Informationen zu verschiedenen Fördermitteln auf. Die nachfolgenden Fördermöglichkeiten kommen für den Handlungsbereich "Wohnen" in Frage.
- Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS) LOS ist ein sozialraumorientiertes Programm, durch das Jugendliche und Erwachsene in ihrer Beschäftigungsfähigkeit gestärkt werden sollen. Neben einer Verbesserung des sozialen Zusammenhalts vor Ort und der sozialen und beruflichen Integration sollen auch Toleranz und der Abbau von Fremdenfeindlichkeit gestärkt werden. Das Programm unterstützt Aktionen zur Förderung der beruflichen und sozialen Eingliederung und dient gleichzeitig der Vernetzung der Strukturen. Dies geschieht durch die Förderung von Mikroprojekten in Höhe von max. 10.000,- €, die in lokaler Verantwortung auf der Basis lokaler Aktionspläne ausgewählt und umgesetzt werden.
- Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) – Das NRW Ziel 2-Program Oberstes Ziel des regionalen Wirtschaftsförderprogramms ist es, die Wettbewerbs- und Anpassungsfähigkeit der nordrhein-westfälischen Wirtschaft zu stärken und Beschäftigung zu schaffen.
- Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER): Das NRW-Programm ländlicher Raum
Die Entwicklung einer multifunktionalen Land- und Forstwirtschaft sowie eines vitalen und attraktiven ländlichen Raums steht im Fokus des NRW-Programms Ländlicher Raum 2007–2013. Der Förderplan bietet der nordrhein- westfälischen Land- und Forstwirtschaft sowie dem ländlichen Raum Entwicklungsperspektiven mit dem Ziel, in einer wettbewerbsorientierten und zunehmend wissensbasierten Wirtschaft ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen städtischem und ländlichem Raum zu erhalten.
- Lebensformen im Alter Auf dieser Seite gibt das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration Informationen zu Leben und Wohnen im Alter. Es werden Fördermöglichkeiten und Beratungsstellen genannt. Informationen zu Modellprojekten und Broschüren runden das Angebot ab.
- Mehrgenerationenhäuser Auf dieser Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wird über die Ziele und Inhalte des Aktionsprogramms Mehrgenerationenhäuser berichtet. Unter anderem wird auch eine Liste der bereits bestehenden Einrichtungen zum Herunterladen angeboten.
- Wegweiser Kommune Im „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann-Stiftung werden kommunale Daten für rund 3.000 Städte und Gemeinden ab 5.000 Einwohner bereitgestellt. Es werden vertiefende Statistiken zu den Themen Demographie, Finanzen, Wohnen, Soziale Lage und Integration angeboten. Für die Berechnung der Indikatoren sowie Datenaktualisierungen zeichnet das Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR) verantwortlich.
- Wohnen im Alter Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen bietet vertiefende Informationen zu Wohnberatung und über Wohnprojekte an.
- Wohnformen im Alter (Veranstaltung des Paritätischen) Diese Seite informiert über eine Initiative der Wohnungswirtschaft, der Mietervereinigungen und des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in NRW. Die Fachtagung „Wohnen im Alter“ am 14. November 2006 und die Dortmunder Erklärung „Gemeinsam neue Wohnformen im Alter fördern“ werden hier dokumentiert.